ABOUT
CAMP#

Ein kooperatives und kollektives Vermittlungsformat

Wenn Lehre und Forschung im Museumsraum ineinandergreifen … entsteht zum Beispiel eine erhöhte Bühne, auf der ein Liegestuhl steht. Im Format Camp# experimentierten wir zusammen mit Studierenden über einen Zeitraum von vier Jahren an der Schnittstelle von künstlerischer, vermittelnder und forschender Praxis.

Wir konzipierten Camp# im Frühjahrs- und Herbstsemester 2012. Camp# intendierte eine mehrjährige Zusammenarbeit zwischen dem Master of Arts in Fine Arts der Hochschule Luzern – Design & Kunst und dem Kunstmuseum Luzern. Ausgehend von den Sammlungsausstellungen wurden gemeinsam verschiedene künstlerisch-vermittelnde Praxen entwickelt. Der Umgang mit unterschiedlichen Denk- und Wissensformen bereichert die Arbeit beider Seiten in der theoretischen Reflexion wie in der praktischen Arbeit.

Camp# im Web – Reality Check: Wer spricht?

Mithilfe dieser Webseite machen wir unsere Prozesse und Erkenntnisse zugänglich. Dies in der Absicht, den Prozess zu dokumentieren, zu reflektieren und nutzbar zu machen. Auch die Vernetzung ist uns ein Anliegen – uns fasziniert das Zusammenspiel und die Verflechtung verschiedenster Ideen, AkteurInnen und Kontexte.

Als Initiantinnen geben wir via Fotos, Notizen und Ausschnitten aus Gesprächsprotokollen Einblick in unsere Erfahrungen. Wo möglich lassen wir die Studierenden direkt zu Wort kommen, indem wir Auszüge aus ihren Konzepten, Reflexionen und Feedbacks publizieren. Unter Downloads stellen wir verschiedene Dokumente zur Verfügung, die die Basis unserer Arbeit bildeten, und wir verweisen via Links auf Seiten, Texte und Quellen, die unser Denken bereicherten.

Ein grosser Dank gilt allen Beteiligten!

Lukas Geisseler, Rafael Lippuner und Patrick Rohner beim Ausrollen des Teppichs, der später für mehr Wohnlichkeit auf der Bühne sorgen soll. (Foto: S. Wittmer)

CAMP# WOHER & WOHIN

Vorläufer

Camp# schliesst an das Forschungsprojekt «Kunstvermittlung in Transformation» an. Dieses begleitete 2010 in Luzern den «Projektraum Kunstvermittlung» mit zahlreichen Beteiligten. Museum und Hochschule agierten als Praxispartner in Vermittlung, Forschung und Lehre – die Ergebnisse sind in einer Buchpublikation festgehalten.  

Camp#1 versteht sich zudem als Weiterentwicklung des Forschungsprojektes RIK_ Regie in Komplizenschaft – RIK_C724. Die AutorInnen von RIK betonen:

«Unsere Idee künstlerischer Vermittlung ist komplex, sie meint nicht eine isolierte Funktion, Handlung oder Disziplin, sondern ist ein Zusammenspiel von Faktoren unterschiedlicher Ebenen wie Bild, Referenz, Struktur, Zeit, Ort, Person, Artikulation etc. …»

(Sturzenegger, Wittmer, Wunderlich)

Circle of Life – Ein ewiges Aufbauen, Umbauen, Abbauen.

Reflexion und Ausblick

Publikation und Dokumentation sind Reflexionsmöglichkeiten, um nochmals zu hinterfragen, was wir produziert und geschaffen haben.

Sabine Gebhardt Fink mit einem Teil der Camp#2-Truppe. Obwohl immer andere Studierende an den vier Camps# teilnahmen, gab es eine Kontinuität in der Art und Weise, wie man zusammen arbeitete. Fixe Parameter – z.B. wir als Begleitungsteam oder Formate wie der Open Classroom – können Verbindlichkeit, Vertrauen und einen Raum schaffen, in dem Ideen und Haltungen weiterentwickelt werden.

Produktivität hat mit Ernsthaftigkeit und Sorgfalt zu tun. Zum Beispiel in der Art und Weise, wie man sich in derartigen Projekten mit unterschiedlichen Publika auseinandersetzt. Wenn es nur darum geht, Vermittlung auf einer repräsentativen Ebene zu erledigen – etwa durch ein superexperimentelles Ausstellungsformat  – hat das keinerlei Verbindung zum Geschehen vor Ort und wird dann auch wie eine externe Blase wahrgenommen.

Wie sähe eine logische und konsequente Weiterentwicklung von Camp# aus? Braucht es bzw. brauchen wir überhaupt einen Vermittlungsraum im Museum? Oder kann Camp# mobil sein und den Aussenraum erobern?